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KEFALONIA - Archäologisches Museum Argostoli

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2020-07-05 2020-07-05 05.07.2020

Das Gebäude, in dem die wichtigsten archäologischen Funde der Insel Kephalonia ausgestellt sind, ist 1957 an der Stelle eines älteren, durch das Erdbeben des Jahres 1953 zerstörten errichtet worden; es wurde 1999 von Grund auf erneuert.
Das im Jahre 2000 neu eröffnete Museum besitzt auf einer Seite der Säle in die Wände integrierte, ideal beleuchtete Vitrinen, so dass genug Platz für Sitzgelegenheiten und Pflanzenschmuck bleibt.
In den drei Ausstellungssälen wird ein kleiner Teil der Sammlung des Museums präsentiert, dessen Exponate aus der Zeit von Paläolithikum bis zur Spätantike stammen. Die prähistorischen Funde bilden den Löwenanteil und sind in den beiden ersten Sälen ausgestellt.
In Vitrine 1 sieht man Werkzeuge aus Feuerstein, darunter Klingen, Schaber, Ösen, Stichel u. a., die bei den Ausgrabungen der paläolithischen Siedlungen von Sami, Fiskardo und Skala ans Licht gekommen sind.
In der zweiten Vitrine werden nun zum ersten Mal die neolithischen Funde aus der Drakena-Höhle bei Poros der Öffentlichkeit vorgestellt, darunter die Terrakottastatuette einer sitzenden weiblichen Gestalt und Armschmuck aus Bein- und Steinperlen. Ein besonders wichtiger Fund ist das pithosartige Gefäß mit gabelförmigen Fortsätzen als Henkel aus der Zeit um 4500 v. Chr.
In Vitrine 3 sieht man die Funde aus den Kistengräbern und den beiden Tholos-Gräbern von Kokkolata aus der Zeit zwischen 1750 und 1000 v. Chr., darunter Becher, ein Drillings-Kernos, Perlen aus Steatit, Ketten aus Karneol und Glasperlen, Knöpfe aus Ton und Steatit und matt bemalte Kantharoi. Besonders bemerkenswert ist ein Siegel aus Achat mit der Darstellung eines weidenden Stiers und einer abstrahierten Palme (1390-1200 v. Chr.).
Gegenüber den Vitrinen sind Fotografien der zahlreichen Ausgrabungsstätten von Kephalonia zu sehen.
Der zweite und zugleich größte Saal des Museums beinhaltet neun Vitrinen und ist den Funden aus mykenischer Zeit gewidmet, währen der die Insel eine große Blüte erlebte und mit zahlreichen Zentren der damaligen Zeit in Kontakt stand.
In Vitrine 4 sieht man Funde aus dem antiken Krane südöstlich von Argostoli, darunter ein Krater mit Vertikalhenkeln aus dem 14. Jh. v. Chr. aus Prokopata, ein weiterer Krater und zwei kurze Bronzeschwerter aus dem 12. Jh. v. Chr. aus Diakata, eine seltene Bronzenadel mit 8-förmigen Ornamenten und ein großer ägyptischer Skarabäus aus der Zeit Thutmosis III. (1467/1445-1413 bzw. 1479/67 /67-1426 v. Chr.), der in Krane gefunden worden ist.
Aus den Gräbern der Nekropole von Mazarakata stammen der in Vitrine 5 ausgestellte Bügelamphoriskos, der Schnabelskyphos und die schönen Alabaster aus den Kammergräbern von Metaxata die zungenförmige Lanzenspitze aus Bronze und der Ringaskos in Vitrine 6.
In den folgenden vier Vitrinen werden die Funde aus den reicheren Gräbern von Lakithra südlich von Argostoli präsentiert, darunter ein Skyphos mit Fuß, ein Krater mit unterschiedlichem Dekor und eine Halskette mit Vierfachspiralen (Vitr. 8), die größte bisher auf der Insel gefundene Bügelamphora (Vitr. 9) und eine Goldverkleidung von einem Schwert- oder Spiegelgriff (Vitr. 10).
In Vitrine 11 sind nun zum ersten Mal die Funde aus dem königlichen Tholos-Grab und dem Beinhaus von Tzannata bei Poros ausgestellt: Goldketten, Bronzeringe, eine kleine goldene Votivaxt, Bronzenadeln, Werkzeuge, Siegel, zwei eiserne Schaber und zwei Tierstatuetten.
In Vitrine 12 sieht man Tongefäße aus dem Tholos-Grab bei Mavrata, Tongefäße und ‚Werkzeuge aus Bronze aus einem ovalen Grab aus Ikopeda nordwestlich von Lixouri sowie Keramik aus dem nahegelegenen Tholos-Grab von Kondogenada; von dort stammt auch die steinerne Larnax neben der Vitrine.
In der ersten Vitrine des letzten Saales sind u. a. Tongefäße aus klassischer und hellenistischer Zeit, ein Gefäß in Gestalt eines Sklavenkopfes, Glasgefäße und Goldschmuck aus Phiskardo sowie ein großer Krater aus dem 7.-6. Jh. v. Chr. ausgestellt.
Die Exponate in Vitrine 14 stammen aus der Umgebung von Krane und Pronnoi (dem heutigen Poros), die in der Antike zusammen mit Same und Pale (dem heutigen Livouri) die sog. „Kefalonische Tetrapolis“ von Kephalonia gebildet haben. Hervorzuheben sind eine rotfigurige Pelike mit Athletendarstellungen aus dem späten 5. Jh. v. Chr., Schmuck aus Diakata und Kokkalata und eine kleine geflügelte Nike aus Gold.
Die letzte Vitrine beinhaltet Funde aus der weiteren Umgebung von Same, darunter eine Terrakottastatuette des Pan und eine Tonscheibe mit einer Tanzdarstellung, die beide aus der Melissani-Höhle stammen (Ende 4.- Anfang 3. Jh. v. Chr.); die Ton- und Glasgefäße und der Goldschmuck sind in die römische Zeit zu datieren.
Gegenüber den Vitrinen sieht man drei Grabstelen mit Inschriften, einen weiblichen Marmorkopf, einen männlichen Porträtkopf aus Bronze und einen Teil eines Fußbodenmosaiks aus dem 2. Jh. n. Chr. aus dem Poseidon-Heiligtum von Valtsa bei Livouri, auf dem vier Delphine und ein Dreizack dargestellt sind.

Argostoli Archäologisches Museum
6 Argostoli – Straße, 28100 Argostoli
Kefalonia

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